Seminar „Auswahlentscheidungen durch KI-Systeme"

Am 24. und 25. Februar 2022 hat die Law and AI Research Group (LARG) ihr erstes größeres Seminar veranstaltet.

Forschung & Fakultät |

Nach einer Begrüßung von den Organisatorinnen Dr. Sophie Burchardi, Professorin Dr. Friederike Malorny und Charlotte Schindler, und Professor Dr. Christoph Kumpan, begann das Seminar am 24. Februar mit einem viereinhalbstündigem Workshop zu technischen Fragestellungen.

Professor Dr. Hans-Siegfried Stiehl gelang es auf anschauliche und lebendige Weise, technische Grundlagen rund um das Thema KI zu schaffen. Am Ende des Tages rauchten die Köpfe – einig waren sich aber alle: Man hat wirklich viel dazu gelernt.

Einblicke in Forschungsprojekte und Studien

Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von Nidhi Joshi (Universität Hamburg, Department of Informatics) zum Thema „Automating the study of human behavioral cues during social interactions using Machine Learning, Deep Learning and Computer Vision“. Sie stellte ein Forschungsprojekt vor, in dem sie anhand mehrerer Zoom-Videos die Persönlichkeit von Studienteilnehmenden nach dem Big-Five-Modell analysiert.

Anschließend gab Alexander Dregger (FZI Forschungszentrum Informatik, Karlsruhe) einen spannenden Einblick in eine Studie, die sich mit der sozialen Akzeptanz KI-basierter Systeme befasst.

Beleuchtung rechtlicher Fragestellungen

Nachdem der technische und der soziale Aspekt des Einsatzes von KI-Systemen in Auswahlentscheidungen beleuchtet worden war, erhielten die Teilnehmenden nach der Mittagspause einen Einblick in die Vielzahl an rechtlichen Fragestellungen.

Professorin Dr. Friederike Malorny, Charlotte Schindler und Til Rieger erläuterten anschaulich, welche Probleme sich aus datenschutzrechtlicher und AGG-rechtlicher Seite stellen. Dabei wurde deutlich: Die rechtlichen Hürden sind groß.

Umso gespannter waren die Teilnehmenden daher auf den letzten Vortrag. Dr. Christoph Hohenberger (Mitgründer und Geschäftsführer des Start-Ups Retorio) rundete das Seminar mit einem Blick in die Praxis ab. Die Software von Retorio ermöglicht es, menschliches Verhalten mithilfe von KI messbar zu machen und wird unter anderem in Bewerbungsverfahren eingesetzt. Hier gab es viele, z.T. auch kritische Fragen der Teilnehmenden, die im Anschluss an den Vortrag diskutiert wurden.

Positives Feedback von Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland

Die Veranstaltung ermöglichte einen lebendigen Austausch der Teilnehmenden mit den Referent*innen. Aufgrund der angenehmen Größe von ca. 25 Teilnehmer*innen waren aktive und längere Diskussionen möglich. Hierbei wurde nicht nur während der Kaffeepausen, sondern auch beim gemütlichen Ausklang beim gemeinsamen Abendessen an den beiden Tagen weiter diskutiert.

Das Seminar war eine gelungene Auftaktveranstaltung, die verdeutlichte, wie hilfreich der gegenseitige Austausch zu dem interdisziplinären Forschungsthema KI und Recht ist. Das Feedback der Teilnehmenden, die aus ganz Deutschland angereist waren, war durchweg äußerst positiv.
 

Die Organisatorinnen und die LARG danken dem Hamburger Verein für Arbeitsrecht e.V. für die großzügige finanzielle Unterstützung der Veranstaltung, ohne die das Seminar nicht möglich gewesen wäre.

Hamburg