Zentrum für wissenschaftliche Qualifikation

Struktur · Begleitung · Selbstbestimmung


Das Zentrum für wissenschaftliche Qualifikation (ZQ) ist 2017 aus dem Promotionszentrum hervorgegangen, das 2016 gegründet wurde. Es wurde geschaffen, um den Anspruch der Bucerius Law School, hochbegabte Juristinnen und Juristen für die Wissenschaft zu gewinnen und sie beim Promovieren und Habilitieren vertrauensvoll zu begleiten, auch institutionell einzulösen.


Das Zentrum

Das Zentrum für wissenschaftliche Qualifikation wurde geschaffen, um den Anspruch der Bucerius Law School, hochbegabte Juristinnen und Juristen für die Wissenschaft zu gewinnen und sie beim Promovieren und Habilitieren vertrauensvoll zu begleiten, auch institutionell einzulösen.

Die Aufgaben des ZQ sind u.a.

  • Ansprechpartner in allen allgemeinen Angelegenheiten des Promotions- oder Habilitationsverfahrens zu sein
  • das allgemeine strukturierte Promotionsprogramm anzubieten und fortzuentwickeln,
  • Impulsgeber für das Promotionswesen zu sein, sowie
  • Ratgeber während der Habilitationsphase zu sein.

Die akademische Leitung liegt in den Händen von Professor Dr. Christian Bumke.

Die Mitglieder des Beirats sind Professorin Birgit Weitemeyer sowie Professor Dr. Karsten Gaede und Professor Dr. Michael Fehling. Sie vertreten die drei Fachsäulen. Als Vertreter der Doktorand*innen gehören dem Beirat Fritz Schäfer und Maximilian Steffen an. Ursula Vogeler übernimmt alle organisatorischen Belange für das allgemeine strukturierte Promotionsprogramm.

Der Promotionsausschuss (§ 19 PromO) trifft die erforderlichen Entscheidungen in Promotionsverfahren. Mitglieder des Ausschusses sind Prof. Dr. Thomas Rönnau, Prof. Dr. Mehrdad Payandeh und Fritz Schäfer. Der Vorsitzende ist Professor Dr. Christian Bumke. Die Amtszeit endet am 11. Oktober 2026.

Das Promotionsverfahren

Das Promotionsprogramm

Das allgemeine strukturierte Promotionsprogramm besteht aus drei Bausteinen:

  • einem Veranstaltungsprogramm
  • der Vernetzung der Promovierenden auf einer Intranetplattform
  • Angeboten rund um die mit dem Promovieren verbundenen Herausforderungen einschließlich Persönlichkeitsentwicklung und Berufsqualifikation

Das allgemeine strukturierte Programm wendet sich an alle Doktorand*innen der Hochschule. Auf der Grundlage einer Absolvent*innenvereinbarung kann das Veranstaltungsprogramm auch von ehemaligen Studierenden genutzt werden, die an einer anderen Hochschule promovieren.
 

Bedürfnisgerechtes Angebot

Abgesehen von einer zweitägigen Grundlagenveranstaltung, an der alle Doktorand*innen nach Erhalt der Betreuungszusage teilnehmen müssen, ist das gesamte Angebot fakultativ und kostenlos.

Es soll gefördert, angeregt und motiviert, aber gerade nicht das selbstständige Entscheiden eingeschränkt werden. Das Programm versteht sich als nachfrageorientiert und bedürfnisgerecht.

Unter anderem können sich die Doktorand*innen zu kleinen Arbeitsgemeinschaften zusammenschließen, bei Brown-Bag-Mittagessen über ihre Projekte austauschen oder etwa einen Workshop organisieren, der vom Zentrum finanziell unterstützt werden kann.

Die Bucerius Law School möchte auf diese Weise einen Beitrag für die Fortentwicklung eines gelungenen Promotionswesens in der Rechtswissenschaft leisten.

Die Angebote – Überblick

Das strukturierte Promotionsprogramm besteht aus unterschiedlichen Formaten, die dabei helfen, die methodischen, inhaltlichen, schriftstellerischen und praktischen Herausforderungen während der Promotion erfolgreich zu meistern. Mit Ausnahme der Veranstaltung „Grundlagen rechtswissenschaftlicher Forschung“ ist das Angebot fakultativ und an der Nachfrage orientiert.

Workshop "Grundlagen rechtswissenschaftlicher Forschung"

Grundlagen rechtswissenschaftlicher Forschung​​​​​​​“ ist ein zweitägiger Workshop, der Ende April und Mitte Oktober angeboten wird (Anmeldefrist ist jeweils am 31. März und am 30. September).

Der Besuch ist Voraussetzung für die Zulassung zur Promotion.

Die Veranstaltung folgt im Aufbau dem Gang einer Promotion, vom Finden und Ausarbeiten einer Fragestellung bis zur Veröffentlichung. In diesem Rahmen werden Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis vertieft. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf den verschiedenen Methoden der Rechtswissenschaft und ihrem fruchtbaren Einsatz beim Promovieren.

Workshops, Seminare, Kolloquien und andere Formate

Daneben werden Workshops, Seminare, Kolloquien und andere Formate zu Themen wie intra- und interdisziplinäres Arbeiten, Methoden der Rechtswissenschaft (z.B. Rechtsvergleichung, ökonomische Analyse des Rechts, Recht und Gesellschaft), wissenschaftliches Schreiben, Projekt- und Zeitmanagement oder Literatursuche und -verwaltung angeboten. Die aktuellen Termine können auf der Doktorandenplattform eingesehen werden.

Coaching und Beratung

Das Coaching- und Beratungsangebot unterstützt die Doktorand*innen in allen Phasen ihrer Promotion. Es kann zu Orientierungszwecken, zur Bestandsaufnahme, als Planungsplattform oder auch bei akuten Krisen genutzt werden.

Online-Plattform

Alle Doktorand*innen legen auf unserer internen Doktorandenplattform (erreichbar über Office 365) ein Forschungsprofil an. Dokumente und Informationen können dort ausgetauscht werden. Es gibt Diskussionsforen, z.B. zu Fragen des Zitierens. Außerdem ist es möglich, sich zu Fach- und Arbeitsgruppen zu vernetzen. Arbeitsgruppen können ihre Projekte durch das Zentrum für wissenschaftliche Qualifikation (ZQ) finanziell fördern lassen. Schließlich findet sich dort eine Übersicht mit den aktuellen Angeboten und Veranstaltungsterminen. Nach Erhalt der Betreuungszusage wird der Zugang zur Plattform freigegeben.

Promotionspreis

Die Bucerius Law School vergibt seit 2017 im Rahmen einen Promotionspreis für die beste Dissertation. Der Preis wird von der Kanzlei Noerr gestiftet. Das Preisgeld beträgt 5.000 Euro.

AUSSCHREIBUNG PROMOTIONSPREIS ZQ 2024

Preisträger*innen

Dr. Sophia Schamberg

Im Rahmen der Akademischen Feier am 29. September 2023 wurde Dr. Sophia Schamberg der Promotionspreis 2023 verliehen. Die prämierte Arbeit trägt den Titel „Privatautonomie als Argument in der Rechtsprechung des BGH.“ Sie untersucht die unterschiedlichen Funktionen, die das Prinzip der Privatautonomie als Argument in der Rechtsprechung des BGH annimmt.

Die Laudatio hielt Prof. Dr. Christian Bumke. Sie greife ein äußerst unübersichtliches Forschungsgespräch auf, arbeite eine klar fokussierte Fragestellung heraus und verfolge die Antwort auf kunstvoll akribische Weise, so Bumke. Die Arbeit sei aber auch in methodischer Hinsicht innovativ, angefangen von der Aufnahme des Entscheidungskorpus bis hin zur Analyse der Referenzentscheidungen. All das sei beispielgebend und werde Folgeforschung inspirieren und anleiten können.

Die Arbeit ist bei Prof. Dr. Anne Röthel entstanden. Sie und der Zweitgutachter Prof. Dr. Christian Bumke bewerteten die Arbeit jeweils mit summa cum laude.

 

Dr. Andreas Humm

Im Rahmen der Akademischen Feier am 23. September 2022 erhielt Dr. Andreas Humm den von der Kanzlei Noerr gestifteten Promotionspreis für seine Dissertation zum Thema "Testierfreiheit und Werteordnung. Eine rechtsvergleichende Untersuchung anstößiger letztwilliger Verfügungen in Deutschland, England und Südafrika“. Die Arbeit untersucht aus rechtsvergleichender Perspektive, wann eine Rechtsordnung dem letzten Willen eines Erblassers unter Berufung auf grundlegende Wertvorstellungen, Sitte oder Moral die Anerkennung versagt. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Christian Bumke, Lehrstuhlinhaber des Commerzbank Stiftungslehrstuhl Grundlagen des Rechts und Leiter des Zentrum für Wissenschaftliche Qualifikation (ZQ) an der Bucerius Law School. "Herr Humm behandelt ein allgemein interessantes Thema auf überaus anregende und weiterführende Weise. Ungewöhnlich für eine juristische Dissertation ist die Sensitivität für die kulturelle Dimension, die er in meinen Augen vorbildlich für die von ihm verglichenen Rechtsordnungen ausleuchtet", so Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Zimmermann, Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg sowie Professor an der Bucerius Law School. Prof. Zimmermann betreute auch die Arbeit. 

 

 

Dr. Johannes Arndt

Im Rahmen der Akademischen Feier 2021 erhielt Dr. Johannes Arndt den von der Kanzlei Noerr gestifteten Promotionspreis für seine Dissertation mit dem Titel "Bitcion-Eigentum. Zur Notwendigkeit rechtlicher Zuweisung außer-rechtlicher außer-subjektiver Vermögenspositionen durch subjektive Rechte". Sie setzt sich mit der Frage auseinander, inwiefern die geltenden Eigentumsregeln des BGB auf Bitcoins Anwendung finden. Die Laudatio für Dr. Johannes Arndt hielt Prof. Dr. Christian Bumke. Er würdigte die Dissertation als „großen Wurf“, der die größten Gefahren einer Thesen-Dissertation sorgfältig umschiffe. Die Arbeit setze das Forschungsgespräch auf vorbildliche Weise fort und sei nicht nur für die Privatrechtswissenschaft unumgänglich, sondern setze auch Impulse für die Verfassungsrechtswissenschaft. Die Arbeit wurde von Professor Dr. Dr. Kai-Michael Hingst und Professor Dr. Matthias Jacobs betreut und jeweils mit summa cum laude bewertet.

 

 

Dr. Tim Maciejewski

Für seine Dissertation mit dem Titel "Nichtanwendungsgesetze - Eine verfassungsrechtliche Verortung zwischen Rechtskontinuität, Gewaltenteilung, Rechtsschutzgebot und Rückwirkungsverbot" wurde Dr. Tim Maciejewski, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Steuerrecht, mit dem Promotionspreis 2020 ausgezeichnet. Maciejewskis Dissertation greift den andauernden steuerrechtlichen Diskurs um rückwirkende Nichtanwendungsgesetze auf und zeichnet sich nach Ansicht der Preisjury besonders durch die verfassungsrechtliche Grundlagenarbeit aus, die das bisherige Forschungsgespräch auf ein deutlich höheres Niveau gehoben habe. Juryvorsitzender Prof. Dr. Christian Bumke begründet die Auszeichnung: „Die Steuerrechtswissenschaft wird künftig nicht an der Arbeit von Tim Maciejewski vorbeikommen. Darüber hinaus ergeben sich aus der Untersuchung sehr wertvolle Impulse für das Verständnis zentraler Grundsätze unserer Verfassung.“

 

 

Dr. Corinna Coupette

Im Rahmen der akademischen Feier 2018 wurde der von der Kanzlei Noerr gestiftete Promotionspreis an Dr. Corinna Coupette für ihre Doktorarbeit "Juristische Netzwerkforschung. Modellierung, Quantifizierung und Visualisierung relationaler Daten im Recht" verliehen. Professor Dr. Christian Bumke würdigte in seiner Laudatio die Preisträgerin: "Es handelt sich um eine herausragende Forschungsleistung, mit der erstmals und in umfassender Weise die in den Natur- und Gesellschaftswissenschaften praktizierte Methode der Netzwerkforschung für die deutsche Rechtswissenschaft erschlossen und exemplarisch praktiziert wird. Es handelt sich um eine interdisziplinäre Pionierleistung ersten Ranges."

Dr. Anika Klafki

Im Anschluss an die akademische Feier am 28. September 2017 fanden akademische Ehrungen statt. Professor Dr. Dr. Kai-Michael Hingst überreichte Dr. Anika Klafki für ihre Dissertation mit dem Titel „Risiko und Recht – Risiken und Katastrophen im Spannungsfeld von Effektivität, demokratischer Legitimation und rechtsstaatlichen Grundsätzen am Beispiel von Pandemien“ den von der Kanzlei Noerr gestifteten und mit 3.000 Euro dotierten Promotionspreis. Professor Dr. Christian Bumke würdigte in seiner Laudatio das spannende, komplexe und hochaktuelle sowie innovative Thema der Arbeit. Klafki habe beispielhaft ein Forschungsprogramm umrissen, das es verdient im weiteren Forschungsgespräch aufgegriffen zu werden.

Förderung

Auslandsstipendium

Die Bucerius Law School ermutigt ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler während ihrer Promotion oder Habilitation zu Forschungsaufenthalten im Ausland. Die Hochschule vergibt "Katharina Boele-Woelki International Research Scholarships" in Höhe von 5.000 EUR zur Finanzierung von Reise- und Lebenshaltungskosten. Die Dauer des Aufenthalts im Ausland soll mindestens zwei Monate betragen. Eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler kann während der Promotion oder Habilitation jeweils einmal gefördert werden.

Vergaberichtlinien (pdf)

Projektunterstützung

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können während ihrer Promotion oder Habilitation beim Zentrum für wissenschaftliche Qualifikation Mittel zur Unterstützung von promotions- oder habilitationsbezogenen Workshops oder anderen akademischen Projektiven beantragen. Soweit die Projekte qualitativ und projektbezogenen förderungswürdig sind, unterstützt das Zentrum im Rahmen seiner vorhandenen Mittel die Projektverwirklichung.

Internationales

Angesichts der zunehmenden Internationalisierung der Rechtswissenschaft ist der Forschungsaufenthalt im Ausland zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Promotion geworden. International Office und Promotionszentrum unterstützen entsprechende Projekte tatkräftig.

For international students, please consult our english language website (Doctoral & Post-Doctoral Studies) for further information.

Kontakt

Leitung

Prof. Dr. Christian Bumke

Tel.: (040) 3 07 06 – 236 (Sekretariat) oder – 237

E-Mail: christian.bumke(at)law-school.de

Regelmäßige Sprechstunde, Termin bitte nachfragen: ursula.vogeler@law-school.de

Programmentwicklung und -koordination

Sophie Burchardi

Tel.: (040) 3 07 06 - 2945

E-Mail: sophie.burchardi@law-school.de

Sekretariat

Ursula Vogeler

Tel.: (040) 3 07 06 - 236

E-Mail: zq@law-school.de

Promotionsverfahren

Maja Lohse

Tel.: (040) 30706 - 160

E-Mail: promotion(at)law-school.de

Habiliationsverfahren

Hannah Stiehler

Tel.: (040) 3 07 06 - 170

E-Mail: hannah.stiehler(at)law-school.de

Hamburg