Berlin Lecture: Der Rechtsrahmen für das geplante Wasserstoff-Kernnetz

Wie kann die Finanzierung und der Hochlauf des Wasserstoff-Kernnetzes effektiv gestaltet werden?

Forschung & Fakultät |

Das geplante Wasserstoff-Kernnetz steht in den Startlöchern, doch seine Finanzierung, bei geschätzten Kosten von 20 Milliarden, stellt Deutschland vor eine Herausforderung. Vor diesem Hintergrund diskutierten Expert*innen und Vertreter*innen der Politik über Fragen der Risikoverteilung und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der geplanten Finanzierung. Die „Berlin Lecture on Energy“ am 3. Juni 2024 konzentrierte sich auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und eine effektive Gestaltung der Finanzierung des Hochlaufs des Wasserstoff-Kernnetzes.

Keynotes

In seinem Vortrag beleuchtete Christoph Bremme, Of Counsel bei Linklaters LLP, die rechtlichen Rahmenbedingungen der Finanzierung. Er erläuterte, dass die EnWG-Novelle einen intertemporalen Kostenallokationsmechanismus vorsähe, durch welchen die Netznutzer minimal finanziell belastet und Investitionsrisiken begrenzt würden.

Dr. Benjamin Pfluger, Leiter der Abteilung für Integrierte Energieinfrastrukturen bei der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG), hob in seinem Vortrag steigende Bau- und Betriebskosten und Unsicherheiten bezüglich der Nachfrage und Nutzung als die wesentlichen Herausforderungen bei der Planung eines Wasserstoff-Kernnetzes hervor. Staatliche Förderungen, um die anfänglich hohen Kosten zu bewältigen, seien daher notwendig.

Diskussion

In der Diskussion wurden die Finanzierungsbedingungen sowie Möglichkeiten thematisiert, die Attraktivität von Investitionen in das geplante Wasserstoff-Kernnetz zu erhöhen. Die Teilnehmer*innen betonten dabei besonders die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes und die Bedeutung von klaren, verlässlichen und unterstützenden gesetzlichen Regelungen.

Es diskutierten:

  • Christopher Bremme, Of Counsel M&A/Energy/Investitonskontrolle bei Linklaters LLP
  • Barbara Fischer, Geschäftsführerin des FNB Gas e.V.
  • Mark Helfrich, MdB der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
  • Dr. Ingrid Nestle, MdB, Sprecherin für Klimaschutz und Energie der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Die Veranstaltung wurde moderiert von Dr. Werner Schnappauf, Staatsminister a.D., Partner bei GvW Graf von Westphalen und Chairman des Center for Interdisciplinary Research on Energy, Climate and Sustainability (CECS) der Bucerius Law School, und Dr. Annette Nietfeld, Geschäftsführerin des Forums für Zukunftsenergien e.V.

Wir danken Chatham Partners für ihre Unterstützung bei der Durchführung der Veranstaltungsreihe und Linklaters LLP für die Gastfreundschaft.

Zur Pressemitteilung unseres Kooperationspartners, des Forum für Zukunftsenergien e.V., gelangen Sie hier.

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CECS

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