Eine Novemberreise durch den deutschen Rechtsmarkt

Das Bucerius Center on the Legal Profession (CLP) on Tour.

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Bucerius CLP on Tour – sechs Städte in drei Wochen

12 Jahre lang war die Herbsttagung des Bucerius CLP auf dem Campus der Bucerius Law School in Hamburg ein fest etablierter Termin, um Kanzleien, Rechtsabteilungen und Technologieanbieter mitzunehmen auf eine Reise durch aktuelle Rechtsmarktthemen. Dieses Jahr allerdings ging das Bucerius CLP selbst einmal auf Fahrt und holte die Teilnehmer:innen quasi vor der Haustür ab.

Stationen in Düsseldorf, Köln, München, Frankfurt, Berlin und Hamburg standen im November auf dem Tourprogramm, mit fünf Kooperationspartnern als herzliche Gastgeber* und einem Thema im Gepäck, mit welchem - nicht nur, aber eben auch - der Rechtsmarkt in Zukunft immer intensiver konfrontiert werden wird.

 

Die Zukunft – KI als Chance und Herausforderung

Seitdem Chat GPT-4 das Bar Exam nicht nur absolviert, sondern mit einer deutlich besseren Leistung bestanden hat als der Großteil seiner menschlichen Konkurrenten, ist klar, dass die Aufregung um Large Language Models kein Hype ist. Der Rechtsmarkt steht vor tiefgreifenden Veränderungen, deren Implikationen derzeit noch gar nicht richtig absehbar sind. Gleichwohl gilt: Wer „future-ready“ sein will, muss sich mit Gleichgesinnten austauschen.

 

Viele Fragen zur Zukunft des Rechtsmarkts

In diesem Sinne und angeregt durch kurze Impulsvorträge von Hariolf Wenzler (Direktor des Bucerius CLP) und Dirk Hartung (Direktor des Center for Legal Technology and Data Science) diskutierten rund 180 Vertreter:innen von Kanzleien und Rechtsabteilungen in den letzten Wochen die Frage, wie KI-gestützte Technologie die Zusammenarbeit im Rechtsmarkt zukünftig prägen wird:

Welche Recherche-, Subsumtions- und Beratungsleistungen können in Kürze vollautomatisiert werden? Wer kontrolliert die Ergebnisse und wer versichert sie? Wie sieht das Geschäftsmodell der juristischen Datenbanken in Zukunft aus? Wie entsteht eine auf die Branchen- und Kontextbedürfnisse zugeschnittene Software (make, buy, or assemble)? Wer bereitet Daten so auf, dass eine Software sie verarbeiten kann? Wie müssen Personen qualifiziert sein, die juristische Fragen und technische Antworten zusammenbringen können? Und wie bedient man die Mandantenerwartung nach einer menschlich vermittelten Dienstleistung in einem Feld, in dem KI-gestützte Ergebnisse in Zukunft wohl präziser sein werden als ihr menschliches Äquivalent?

 

Der Rechtsmarkt gibt die Richtung vor – aktuelle Themen, neue Formate

Fragen und Antworten entstanden nachfolgend im durch Felix Wendenburg (Bucerius Center on the Legal Profession) moderierten Dialog und wurden von den Teilnehmer:innen auf insgesamt gut 600 Bierdeckeln notiert. Denn wenn eine gute Idee auf einen Bierdeckel passt, tun es gute Fragen allemal!

Die dadurch entstandene Deckelsammlung des Bucerius CLP – das Souvenir der Reise - birgt nicht mehr und nicht weniger als all das, womit der Rechtsmarkt sich aktuell beschäftigt. Diesen Wissensschatz gilt es nun zu sortieren, verarbeiten und in Folgeformaten zu präsentieren. Man darf also gespannt sein, was die Schatzkiste in Zukunft noch hervorbringen wird.

Die Veranstaltung des Bucerius CLP on Tour jedenfalls hat sich als erfolgreiches Format bewiesen, wenn es darum geht, den Puls des Rechtsmarkts unmittelbar und innovativ aufzuzeichnen.

*Ein erneuter Dank gilt unseren Kooperationspartnern Gleiss Lutz, Osborne Clarke, SKW Schwarz, Latham Watkins und YPOG sowie den Medienpartnern der Tour juve, lto und dem Legal Tech Verzeichnis!

 

Text

Iris Wahl

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Hamburg