Das Netzwerk IT & Recht ist eine Kooperation von Wissenschaftler:innen der TalTech University Tallinn, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der ADA University Baku und der Bucerius Law School. Ziel des Netzwerks ist es, Nachwuchswissenschaftler:innen zusammenzubringen, die auf dem Gebiet des IT-Rechts in verschiedenen Rechtsbereichen forschen, und sie in diesem interdisziplinären Gebiet bei ihrer Forschung zu unterstützen.
Keynote Speech und Vernetzung
Einmal im Jahr findet ein Seminar an wechselnden Standorten statt – zuletzt in Wittenberg, Tallinn und Baku. Das diesjährige Seminar wurde von Prof. Dr. Christoph Kumpan und Dr. Sophie Burchardi an der Bucerius Law School ausgerichtet. Vom 4. bis zum 6. September trafen sich Promovierende, PostDocs und Professor*innen der vier Hochschulen.
Der erste Seminartag begann am 4. September mit einem Keynote Speech von Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann-Riem zum Thema "Grundrechtswandel durch Technologiewandel", gefolgt von einer angeregten Diskussion. Anschließend lernte sich die Gruppe bei einem Stadtspaziergang durch Hamburg und einem Grillfest auf dem Campus der Bucerius Law School besser kennen.
Vorträge von Promovierenden und PostDocs
Der zweite Tag wurde durch Dr. Daniel Timmermann von der MLU Halle-Wittenberg und Assistenzprofessorin Dr. Aynur Akhundli von der ADA University Baku mit zwei Vorträgen eröffnet, die in die Entwicklung von Gesetzesentwürfen zu künstlicher Intelligenz auf europäischer Ebene einführten. Es folgten Vorträge der Promovierenden Alexander Antonov von der TalTech University und Stefanie Modjesch von der MLU Halle-Wittenberg zu Fragen der Nachhaltigkeit und der Einhaltung von Grundrechten durch künstlich intelligente Systeme.
Nach dem Mittagessen führte Mika Westphahl in die Regulierung von Kryptowerten ein. Bei einem Ausflug in die Kunsthalle lernten die externen Teilnehmenden eine weitere Seite Hamburgs kennen und beim anschließenden Abendessen im Ristorante Terzetto wurde ein gemeinsames Veröffentlichungsprojekt des Netzwerks geplant.
Den letzten Seminartag eröffnete Leonie Mehlhorn, Promovendin der Bucerius Law School, mit einem anregenden Vortrag zu Microtargeting und Bots im Wahlkampf. Es folgten zwei Vorträge zum Einsatz von künstlich intelligenten Systemen und digitalen Zeugenvernehmungen im Gerichtsverfahren von Lukas Hundertmark und Nijat Rasulzade, beide Promovierende der MLU Halle-Wittenberg. Den Abschluss des Seminars bildeten zwei Vorträge von Turkhan Ismayilzada und Jonathan Pukas, beide von der MLU Halle-Wittenberg, zu datenrechtlichen und urheberrechtlichen Implikationen des Einsatzes künstlich intelligenter Systeme.
Nach sämtlichen Vorträgen wurde ausführlich diskutiert und die Promovierenden sowie PostDocs berichteten, dass die Anregungen und Rückmeldungen zu ihren Vorträgen für sie äußerst hilfreich waren. Gleichzeitig wurde häufig betont, dass der Kontakt zu anderen Nachwuchswissenschaftler*innen sehr bereichernd war. Die Teilnahme an dem Doktorandenseminar hat den Beteiligten nach ihren Aussagen große Freude bereitet.
Großer Dank gilt dem interdisziplinären Programm der Bucerius Law School für die Finanzierung des Seminars.
