Dr. Sophia Schamberg erhält Promotionspreis 2023

Im Rahmen der diesjährigen Akademischen Feier wurde Dr. Sophia Schamberg der Promotionspreis 2023 verliehen. Der Preis wird von der Kanzlei Noerr gestiftet.

Forschung & Fakultät |

Am 29. September fand die Akademische Feier für den Jahrgang 2023 statt. Bei diesem Anlass wurde auch der diesjährige Promotionspreis vergeben, der von der Kanzlei Noerr gestiftet wurde und mit 5.000 Euro dotiert ist. Die Dissertation analysiert die Verwendung von Privatautonomie als Argument in der Rechtsprechung.
 

Privatautonomie in der Rechtsprechung

Die prämierte Arbeit von Dr. Sophia Schamberg trägt den Titel „Privatautonomie als Argument in der Rechtsprechung des BGH.“ Sie untersucht die unterschiedlichen Funktionen, die das Prinzip der Privatautonomie als Argument in der Rechtsprechung des BGH annimmt.

Privatautonomie gilt als Kernelement des Privatrechts. Gleichwohl besteht im wissenschaftlichen Schrifttum kein Konsens über seinen Gehalt. Was bedeutet es, wenn das Grundprinzip unserer Privatrechtsordnung seinerseits auf einem unsicheren Fundament steht? Sind Brüche in der Rechtsanwendung erkennbar, oder gelingt es der Rechtsprechung, den Begriff der Privatautonomie operationalisierbar zu machen? Überlässt die Rechtsprechung die großen konzeptionellen Fragen der Wissenschaft, oder wirkt sie an ihrer Beantwortung mit?

Die Arbeit weist im Ergebnis nach, dass der BGH im Laufe seiner Rechtsprechungstätigkeit kein kohärentes oder statisches Privatautonomie-Verständnis entwickelt hat, sondern Privatautonomie als Argument kontextabhängig verwendet wird und der Gehalt des Prinzips historischen Wandlungen unterworfen ist.

 

"Vorbildlich in jeder Hinsicht"

Die Laudatio für Dr. Sophia Schamberg hielt Prof. Dr. Christian Bumke. Er lobte die Arbeit als „vorbildlich in jeder Hinsicht“. Sie greife ein äußerst unübersichtliches Forschungsgespräch auf, arbeite eine klar fokussierte Fragestellung heraus, und verfolge die Antwort auf kunstvoll akribische Weise, so Bumke. Die Arbeit sei aber auch in methodischer Hinsicht innovativ, angefangen von der Aufnahme des Entscheidungskorpus bis hin zur kontextualisierenden Analyse der Referenzentscheidungen. All das sei beispielgebend und werde Folgeforschung inspirieren und anleiten können.

Die Arbeit ist bei Prof. Dr. Anne Röthel entstanden. Sie und der Zweitgutachter, Prof. Dr. Christian Bumke, bewerteten die Arbeit jeweils mit summa cum laude.

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