LARG-Workshop zu KI in der Medizin

Am 02.06.2023 fand ein weiterer Workshop der Law and AI Research Group (LARG) zur Technik und dem Einsatz von KI in der Medizin statt.

Forschung & Fakultät |

Die LARG hat erneut einen Workshop an der Bucerius Law School organisiert. Thema war dieses Mal der Einsatz von KI in der Medizin und eine technische Vertiefung. Die LARG gibt PostDocs und Promovierenden, die im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) und Recht forschen, die Möglichkeit, sich über spezifische Fragen rund um das Thema KI und Recht auszutauschen.

Im Rahmen von Workshops und Seminaren werden Themen behandelt, die häufig mit konkreten Forschungsprojekten der Mitglieder zusammenhängen. Organisiert wurde der Workshop von Prof. Dr. Friederike Malorny und Enes Özcan, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Thomas Rönnau.

 

Programmierung, Funktionsweise und Datenqualität

Den ersten Vortrag hielt Lukas Zerweck, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie, der über sein Forschungsprojekt berichtete. Er erklärte sehr anschaulich, wie Bilderkennungsverfahren eingesetzt werden, um Krankheiten zu erkennen und an welchen Stellen in der Praxis die (rechtlichen) Probleme liegen. Da das Training vor allem mit Patientendaten durchgeführt wird, bereitet das Datenschutzrecht große Schwierigkeiten.

Vor allem die Vorführung, wie supervised learning tatsächlich funktioniert, stieß auf großes Interesse. Supervised Learning hat in der Praxis den wohl größten Anwendungsbereich unter den verschiedenen Lernverfahren des maschinellen Lernens.

 

Federated Learning und die Datentreuhand

Nach einer kurzen Kaffeepause hielt Louisa Schmalhorst, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Gabriele Buchholtz, daran anknüpfend einen Vortrag über ihr Forschungsprojekt „TreuMed“. Bei dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt wird mithilfe von KI ein sogenanntes Datentreuhandmodell entwickelt, das Daten von Patientinnen und Patienten datenschutzkonform verarbeiten kann.

Eine Methode, um ein solches Datentreuhandmodell datenschutzkonform zu trainieren, ist das sog. federated learning. Bei diesem Lernverfahren werden KI-Modelle zunächst lokal trainiert, bevor sie zu einem globalen Modell zusammengefügt werden. Das ist aus datenschutzrechtlicher Sicht insofern vorteilhaft, weil die Daten zunächst nicht anderen Stellen übermittelt werden müssen, um dort verarbeitet zu werden.

 

Ausklang bei einem Abendessen im Terzetto

Der Workshop klang dann nach vier Stunden bei bestem Wetter und gutem italienienischen Essen aus. Das Organisationsteam und die LARG danken dem interdisziplinären Programm für rechtswissenschaftliche Forschung an der Bucerius Law School für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung, ohne die der Workshop nicht möglich gewesen wäre.


Die nächste Veranstaltung der LARG findet am 29. Juni von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr statt. Der Physiker Prof. Dr. Michael Spannowski wird in einem Workshop die technischen Grundlagen von maschinellem Lernen besprechen und hierbei insbesondere erklären, wie Fehler entstehen und vermieden werden können. Als Beispiel wird er ChatGPT vorstellen.

 

Text

Enes Özcan

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