Wandlung Chinas hinter den Kulissen – Einblicke in die Transformation der chinesischen Gesellschaft

Vortrag und Gespräch in der Veranstaltungsreihe "Bucerius Greater China Talk"

Der ungeahnte Wandlungsprozess eines Staates weckt oft genug Bewunderung, Hoffnung, aber auch Enttäuschung und Ernüchterung. Sowohl im Ausland als auch innergesellschaftlich. Die vor fast 75 Jahren gegründete Volksrepublik China bildet da keine Ausnahme; im Gegenteil. Denn die riesigen territorialen und demografischen Dimensionen des Landes, das nicht nur eine Nation, nicht nur einen Kontinent, sondern als Zivilisation eine ganze Kultur verkörpert, prägen neben der Entwicklung des Staates geostrategisch auch die gesamte asiatische Region. Und beeinflussen, bedingt durch eine historisch beispiellose Renaissance des Landes, dessen Machtzuwachs bislang allein auf wirtschaftlichen Erfolgen beruhte, neue militärische Bündnisse, ideologische Allianzen und Weltordnungsmodelle. Um im Rahmen aktueller deutscher China-Debatten über den Umgang mit einer immer selbstbewussteren und international anspruchsvollen Großmacht die Besonderheiten, Komponenten und Tendenzen der gesellschaftlichen Transformation des Landes zu erkennen und nicht einseitig und vorschnell zwischen Entweder-Oder, d.h. zwischen Sinophobie oder romantischer Verklärung zu beurteilen, bleibt es gleichermaßen notwendig und spannend, differenziert hinter die Kulissen der facettenreichen Wandlungen in Chinas Gesellschaft zu blicken.

Thomas Awe, Jahrgang 1953, arbeitete 38 Jahre für die Konrad-Adenauer-Stiftung. 1982 wurde er Landesbeauftragter in Seoul, 1990 übernahm er den Auslandsposten als Büroleiter in Manila, zwischenzeitlich 1996 als Ostasienreferent in der Zentrale in St. Augustin/Bonn, und 2001 erneut in Seoul. 2005 arbeitete er in Shanghai, ab 2010 in Peking und zum Schluss ab 2017 für ein politisches Regionalprojekt der Stiftung in Tokio.

Es moderiert Dr. Stephan Kuntner, Alumnus der Bucerius Law School und Leiter der Funk China Division.