Das ist: Marie – Praktikantin bei FieldfisherX

Jurastudent*innen der Bucerius Law School absolvieren zwei Praktika um Einblicke in die Rechtspraxis zu erhalten. Hier berichten sie darüber.

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Wo hast du dein Einführungspraktikum verbracht? 

Ich habe mein Praktikum bei FieldfisherX in Berlin gemacht. FieldfisherX ist eine Legal Tech Kanzlei, das bedeutet, dass juristische Aufgaben mithilfe von Technologie gelöst werden.

Grundsätzlich geht es darum, Rechtsdienstleistungen skalierbar und vor allem effizient zu gestalten. Viele der Aufgaben im juristischen Alltag können automatisiert oder von Software erledigt werden, das nutzt FieldfisherX für eine Optimierung der Rechtsberatung.

Als Teil von Fieldfisher Deutschland verfügt die Kanzlei über ein riesiges Netzwerk juristischer Kompetenz, im Team selbst arbeiten aber neben Juristen auch Datenspezialisten und Entwickler.

 

Wie ist die Atmosphäre in so einer modernen Abteilung?

FieldfisherX ist in meinen Augen eine besonders offene Kanzlei, in der durch den Fokus auf Ergebnissen statt stundenlangen Meetings viel Freiheit bei der Arbeitsgestaltung besteht und jeder einen Beitrag zum Gesamtergebnis leistet, sodass mir viel Vertrauen und Hilfsbereitschaft entgegengebracht wurde und ich mich auch als Praktikantin immer ernst genommen gefühlt habe.

 

Welche Schwierigkeiten sind dir während des Praktikums begegnet?

Die ersten Tage war ich damit beschäftigt, mich in die Tech Aspekte des Legal Tech einzuarbeiten und die Programme kennenzulernen, mit denen die Kanzlei arbeitet. Gerade die Modernisierung von Recht ist ein Thema, das nach dem Einblick in die klassische Rechtsmaterie des ersten Studienjahres ein Umdenken erfordert.

 

In welchem Rechtsgebiet hast du vorwiegend gearbeitet?

Da FieldfisherX keine thematische Spezialisierung hat, sondern die Art der Rechtsberatung das unternehmensspezifische ist, habe ich Aufgaben von Gesellschaftsrecht bis Vertrags- und Lauterkeitsrecht bearbeitet. Zum Zeitpunkt meines Praktikums war FieldfisherX auch noch in der Wachstumsphase, sodass ich viel an der unternehmerischen Seite der Kanzlei mitgearbeitet habe.

 

Was hat dir an diesem Rechtsgebiet besonders gefallen?

Gerade durch die Kombination von Gesellschaftsrecht und dem Unternehmensaufbau war es spannend, zu sehen, wie die juristischen Regelungen mit den tatsächlich anfallenden Aufgaben eines wachsenden Unternehmens zusammenspielen, diese Schnittstelle war durch die sofortige Praxisrelevanz faszinierend.

 

Reicht ein Jahr Studium aus, um die Vorgänge in der Kanzlei zu verstehen?

Herausfordernd war vor allem die Neuheit der Themen, nach einem Jahr Studium hat man sich mit den Grundlagen der klassischen Rechtsgebiete beschäftigt, im Praktikum kommen auf einmal Gebiete vor, von denen man noch nie etwas gehört hat. Da kann man meiner Erfahrung nach aber immer nachfragen, sodass das Fragezeichen über dem Kopf mit jedem Tag stärker schrumpft.

 

Was war der größte Unterschied zum Unialltag?

Das Praktikum bietet ganz andere Art der Struktur als die Uni. Einerseits hat man Kernarbeitszeiten und klare Aufgaben, andererseits viel mehr Flexibilität und Raum für eigene Gedanken bei der Bearbeitung der Aufgaben (und muss jeden Mittag auf Essensjagd gehen!).

 

Hat es deine Erfahrung im Praktikum erschwert oder verbessert, dass du nicht in Hamburg warst? 

Da ich ursprünglich aus Berlin komme, war der Städtewechsel keine zusätzliche Belastung. Für mich war es eine tolle Möglichkeit, im Sommer Zeit in meiner Heimat zu verbringen, in einer anderen Stadt fällt es auch leichter, aus dem Studienalltag rauszukommen.

 

Inwiefern hat dir das Praktikum weitergeholfen?

Durch das Praktikum hat sich meine Perspektive auf die juristische Arbeit erweitert und statt einer klassischen Unterteilung der Rechtspraxis habe ich jetzt ein stärker verzahntes und auch interdisziplinäreres Bild. Das heißt, auch wenn das Praktikum mich theoretisch von einem klaren Interessensbereich weggeführt hat, weiß ich dadurch, dass ich an einer dynamischeren Seite des Rechts mitarbeiten möchte.

 

Marie, vielen Dank für das Interview.

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